Die Schranken der (politischen) Kultur

Wie restriktive Visa-Vergabe kulturellen Austausch verhindert.

Die IG Kultur Österreich will die Absage zweier Theaterproduktionen beim Abtenauer Theaterfestival zum Anlass nehmen, um noch einmal auf die restriktive Visa-Politik österreichischer Botschaften hinzuweisen. Dieses Vorkommnis ist kein Einzelfall und die IG Kultur Österreich versucht seit Jahren, gemeinsam mit anderen NGOs (etwa der UNESCO, IG Bildende Kunst), darauf aufmerksam zu machen. Während sich viele Veranstalter_innen professionalisieren und viel Zeit und Ressourcen in den Kulturaustausch stecken, können die österreichischen Vertretungsbehörden bis zur letzten Minute Abreisen verhindern. Es gibt dafür unzählige Beispiele, von großen wie kleinen Veranstalter_innen.

Das ehemalige Bundesministerium für Kunst und Kultur hat aufgrund der offensichtlichen Probleme einen Artist Mobility Guide erstellen lassen. Dieser richtet sich an Veranstalter_innen und Künstler_innen, ist aber aufgrund seiner Komplexität eher als Katalog der Abschreckung zu sehen. Österreich hat mit der Ratifizierung der UNESCO Konvention für kulturelle Vielfalt sich u.a. verpflichtet den kulturellen Austausch insbesondere mit dem globalen Süden zu fördern. Es ist dringend notwendig, dass die österreichischen Vertretungsbehörden diesen Auftrag ernst nehmen und zeitgerecht sowie Ressourcen schonend ihre Arbeit erledigen und Visa erteilen oder eben ablehnen.

Die UNESCO veranstaltet am 6. Juni einen Workshop zum Thema „Visa im Kulturbereich“ https://igkultur.at/internationales/veranstaltungen/visa-im-kulturbereich

Weitere Informationen und Fallschilderungen:
https://igkultur.at/kulturpolitik/positionen/heute-mobilitaet

Artist Mobility Guide
http://www.artistmobility.at/home.html