Auswirkungen von COVID-19 auf unabhängige Kulturvereine in der Steiermark

Ausgehend von Ergebnissen der Datenerhebung ist der Bedarf an raschen Hilfszahlungen für die betroffenen Kulturvereine offenkundig. Die IG Kultur Steiermark fordert, dass der Härtefallfonds des Bundes endlich auch für gemeinnützige Organisationen geöffnet wird und der Nothilfefonds zur raschen Abfederung der entstandenen Ausfälle und Mehrkosten freigegeben wird. Neben den bereits beschlossenen Hilfsmaßnahmen der Steiermärkischen Landesregierung und der Grazer Stadtregierung fordern wir weitere Maßnahmen um ein Überleben und eine nachhaltige strukturelle Absicherung der Kulturvereine zu gewährleisten.

Durch die Verlängerung des Veranstaltungsverbots bis Ende Juni müssen in der Steiermark 2.500 Veranstaltungen der freien Kulturszene abgesagt werden. Der geschätzte Schaden summiert sich bis Ende Juni auf mehr als 2,6 Millionen Euro. Akut bedroht sind Arbeitsplätze und Lebensgrundlage von über 1.350 ArbeitnehmerInnen und WerkvertragsnehmerInnen. Mit der Ausweitung des Veranstaltungsverbots bis Ende Juni droht rund der Hälfte der steirischen Kulturvereine die Zahlungsunfähigkeit, wenn Kulturvereine weiterhin von essentiellen Unterstützungsleistungen (Härtefall-Fond der WKO) ausgeschlossen bleiben.
 

Diese Zahlen sind das Ergebnis einer kürzlich durchgeführten Umfrage der IG Kultur Österreich gemeinsam mit ihren Länderorganisationen.

 

Ausgehend von diesen Ergebnissen sowie den zahlreichen Beratungsgesprächen, die die IG Kultur Steiermark zur Zeit durchführt, ist der Bedarf an raschen Hilfszahlungen für die betroffenen Kulturvereine offenkundig. Da die bisherige angekündigten Maßnahmen zur Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen sehr begrenzt sind, stehen Kulturvereine unter großem finanziellen Druck.

Die IG Kultur Steiermark fordert, dass der Härtefallfonds des Bundes endlich auch für gemeinnützige Organisationen geöffnet wird und der Nothilfefonds zur raschen Abfederung der entstandenen Ausfälle und Mehrkosten freigegeben wird. Neben den bereits beschlossenen Hilfsmaßnahmen der Steiermärkischen Landesregierung und der Grazer Stadtregierung fordern wir weitere Maßnahmen um ein Überleben und eine nachhaltige strukturelle Absicherung der Kulturvereine zu gewährleisten.

 

1. Härtefallfonds des Bundes:

Die rechtlichen Grundlagen für eine Unterstützungsschiene für Non-Profit-Organisationen wie gemeinnützige Kulturvereine im Rahmen des Härtefallfonds wurde von der Bundesregierung geschaffen. Auf die konkreten Richtlinien und Möglichkeiten zur Einreichung warten die Kulturvereine – so wie viele andere gemeinnützige Organisationen auch – bis heute. Auch die Kulturvereine sind, so wie alle anderen Betriebe, auf rasche Hilfszahlungen angewiesen.

 

2. Kulturhärtefonds Steiermark und Graz

Um auch die Kulturbetriebe gut durch die Krise zu bringen fordern wir ein Sicherheitsnetz durch ein „Steirisches Soforthilfepaket“. Der steirische Kulturhärtefonds – nach dem Vorbild Oberösterreichs, wo er bereits in Planung ist – soll die Kulturvereine dort, wo andere Maßnahmen wie Kurzarbeit und der Bundeshilfsfonds nicht greifen, unterstützen und die Einnahmenentgänge abfedern. Denn die über Jahrzehnte aufgebaute Kulturinfrastruktur darf jetzt nicht zerfallen; kein Kulturverein darf in die Insolvenz schlittern.

 

3. Konjunkturpaket

Die im Regierungsprogramm des Bundes angekündigte „Entwicklung einer Kulturstrategie“ ist jetzt gefordert zur Neufassung von Rahmenbedingungen (Kulturförderung, Steuerrecht, Vereinsrecht, Schaffung sozialer Mindeststandards und Entlohnung von Kulturarbeit: Fair Pay).

Um die Zukunft der steirischen Kulturszene abzusichern, sind auch Maßnahmen seitens des Landes und der Stadt notwendig:

Die Schaffung von Mindeststandards in der Entlohnung von Kulturarbeit (Fair Pay), wie im Regierungsprogramm des Landes verankert

die Erhöhung des Kulturbudgets um mindestens 30% (um zumindest Inflationsraten abzudecken).

Die Ergebnisse im Detail finden Sie unten im Anhang.


 

Kontakt für Presseanfragen:

Lidija Krienzer-Radojevic, Geschäftsführung der IG Kultur Steiermark

Telefon: 0681/104 295 07

Mail: @email


 

 

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