Corona: IG Kultur Vorarlberg erhält konkrete Aussagen von der Landesregierung
Presseaussendung vom 12.03.2020
Die IG Kultur Vorarlberg erhielt in einer Krisensitzung am 12. März mit Kulturlandesrätin Barbara Schöbi-Fink und Kulturabteilungsleiter Winfried Nußbaummüller konkrete Aussagen zu Finanzierungsüberbrückungen und kulanten Förderabwicklungen für Kunst- und Kulturschaffende und Kulturinitiativen.
Kulturveranstalter und Künstler*innen traf es zuerst, nachdem die Bundesregierung am Dienstag, 10. März per Erlass Maßnahmen zum Umgang mit dem Coronavirus setzte. Demnach werden bis 3. April 2020 Outdoor-Veranstaltungen mit über 500 Teilnehmer*innen und Indoor-Veranstaltungen mit über 100 Teilnehmer*innen untersagt, worauf die Vorarlberger Kunst- und Kulturszene umgehend reagierte. In einer am Donnerstagmorgen angesetzten Krisensitzung mit Kulturlandesrätin Barbara Schöbi-Fink und Kulturabteilungsleiter Winfried Nußbaummüller bat die IG Kultur Vorarlberg im Namen der autonomen Kunst- und Kulturszene die Landesregierung um konkrete Aussagen zum Erhalt bestehender Förderungen trotz Veranstaltungsverbot und Maßnahmen, um Liquiditätsengpässe zu überbrücken.
Landesrätin Barbara Schöbi-Fink zeigte Verständnis und bestätigte, dass Landesförderzusagen von Jahres- und Projektbeiträgen vorerst auch bei reduziertem Jahresprogramm aufrecht blieben. Zur Überbrückung von finanziellen Engpässen könne für Kulturveranstalter in Einzelfällen eine schnellere Auszahlung der zweiten Fördertranche in Aussicht gestellt werden. Garantiert werden könne außerdem Kulanz bei der Abrechnung von Förderungen, wenn Veranstaltungen, Programme und Projekte wegen dem Verbot gar nicht oder nur teilweise umgesetzt werden konnten. Eine grundsätzliche Verlustabdeckung bei der Absage oder Verschiebung von Kulturveranstaltungen könne aufgrund der aktuellen Budgetsituation nicht in Aussicht gestellt werden, so Landesstatthalterin Dr. Schöbi-Fink. Gleichzeitig signalisiert sie jedoch, dass in existenzbedrohenden Notfällen eine Unterstützung vorstellbar sei.
Mirjam Steinbock, Geschäftsführerin der IG Kultur Vorarlberg und Heike Kaufmann, Vorstandsmitglied der IG und Geschäftsführerin des Spielboden Dornbirn zeigen sich im ersten Schritt der Verhandlungen zufrieden mit den konkreten Aussagen zu bestehenden Förderungen und Förderzusagen und werten es positiv, dass in der Existenz bedrohte Kulturveranstalter und Kunst- und Kulturschaffende vom Land Vorarlberg aufgefangen werden. Was mögliche und aktuell noch nicht absehbare Verlustabdeckungen anbelange, müssten die Gespräche laut IG Kultur Vorarlberg jedoch dringend fortgeführt werden. „Wir könnten es nicht akzeptieren, wenn die gesamte Verantwortung, die der Erlass mit sich bringt, auf den Schultern der betroffenen Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden ruht und bleiben daher weiter in der Ausverhandlung entsprechender Maßnahmen gemäß der aktuellen Lage.“ Heike Kaufmann betont darüber hinaus den für die Gesellschaft großen Wert von Kulturarbeit in Krisensituationen: „Allgemein betrachtet ist es auch eine Katastrophe, wenn das Kunst- und Kulturleben derart eingeschränkt wird, dass der direkte Kontakt zu den Menschen unterbrochen wird. Gerade in Zeiten wie diesen wird uns der regelmäßige und wichtige Austausch mit anderen Kulturinteressierten und kritischen Geistern schmerzhaft bewusst, weil neue Impulse und Ideen am besten gemeinsam generiert werden können.“
Aktuell erhebt die IG Kultur mit den Schwestervereinen bundesweit rechtsverbindliche Informationen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Veranstaltungsverbot sowie stets aktualisierte Informationen finden Kulturschaffende und -initiativen sowie Interessierte auf der Website der IG Kultur Vorarlberg und Österreich.
FAQ zu Corona-Virus und Veranstaltungsverbot der IG Kultur
Rückfragen an:
Mirjam Steinbock, +43 (0)664 4600291, @email, www.igkultur-vbg.at