Forderung nach Erhöhung der Corona-Hilfszahlungen für Künstler*innen

Mit 600 € pro Monat werden Künstler*innen, die aufgrund der Coronamaßnahmen nicht mehr auftreten oder ausstellen können im Rahmen der Covid-Hilfsmaßnahmen unterstützt. Der Betrag ist vermutlich so niedrig, weil Künstler*innen es ohnehin gewohnt sind mit "fast nichts" auszukommen. In mehreren "Dialogrunden" mit dem Staatssekretariat forderten wir eine Erhöhung dieses Betrages. Wir schließen uns daher der Presseaussendung der IG Freie Musikschaffende an und verlangen eine Erhöhung der der Hilfszahlungen.

klagenfurter ensemble

IG Freie Musikschaffende/IG Kultur: Forderung nach Erhöhung der Corona-Hilfszahlungen 

„Von 600 Euro pro Monat kann einfach kein Mensch leben.“ So umreißt Johannes Stöckler, Vorstandsmitglied der IGFM die anhaltend dramatische Situation für Kulturschaffende. 
Deswegen haben sich heute die IG Freie Musikschaffende und die IG Kultur mit einem persönlich gehaltenen Schreiben einer Betroffenen an Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer gewandt.

Die Ausnahmesituation ist die gleiche wie vor einem Jahr, die Regelungen der Regierung zur Eindämmung der Pandemie verschärfen die ohnehin schon schwierige Situation zusätzlich.  Ein normaler Kulturbetrieb ist weiterhin kaum möglich, Projekte werden kurzfristig abgesagt oder auf irgendwann verschoben.

„Man müsse ständig fürchten, als Kontaktperson in Quarantäne geschickt zu werden, oder selbst als Geimpfte:r ohne Symptome positiv getestet zu werden. Auch wenn es keinen offiziellen Lockdown gibt, so sind wir weit weg von einem Normalbetrieb.“, hält die Betroffene exemplarisch für die gesamte Kulturszene fest.

Das Hilfsgeld von 600€ pro Monat für das laufende Quartal (SVS Überbrückungshilfe) ist bei weitem zu wenig.
Dem Appell der IG Freie Musikschaffende und der IG Kultur, die Hilfszahlung für freischaffende Künstler:innen auf die Armutsgefährdungsschwelle von mindestens 1328€ pro Monat zu erhöhen, haben sich die IG Autor:innen, die IG Bildende Kunst und der Zentralverband der Berufsvereinigung der Bildenden Künstler Österreichs angeschlossen.

„Wem es bis jetzt gelungen ist, sich und seine Familie mit 1000€ pro Monat über Wasser zu halten, hat dies nur mit weiteren Hilfen aus seinem nächsten Umfeld geschafft. Nun nach zwei Jahren Corona sind die Geldquellen aus dem Freundeskreis versiegt.“ schildern Betroffene die derzeitige Situation. „Das Sparschwein ist geplündert. Am Ende dieser Reise geht uns die Luft aus.“

„Wer nach dem Ende der Pandemie eine lebendige Kulturszene will, muss jetzt dafür Sorge tragen, dass die Künstler:innen nicht weiter in die Armutsgefährdung abrutschen.“, hält Stöckler abschließend fest.