Institut für Kunst im öffentlichen Raum in Gefahr!

Sehr geehrter Herr Landesrat Dr. Christian Buchmann, die IG Kultur Steiermark hat in den letzten Monaten viel dafür unternommen, um einen Kahlschlag in der steirischen Kulturszene zu verhindern und für eine nachhaltige Kulturpolitik zu kämpfen.

Offener Brief der IG Kultur Steiermark an Landesrat Buchmann vom 21.4.2011

>> Steirerkrone, 22.4.2011 (jpg)
>> Kleine Zeitung, G7, 24.4.2011 (pdf)

Sehr geehrter Herr Landesrat Dr. Christian Buchmann,

die IG Kultur Steiermark hat in den letzten Monaten viel dafür unternommen, um einen Kahlschlag in der steirischen Kulturszene zu verhindern und für eine nachhaltige Kulturpolitik zu kämpfen.

Der Umstand, dass die angestrebten Kürzungen der Gelder nun vorrangig bei ausgewählten landeseigenen Institutionen stattfinden, wurde in den Medien und auch von Ihnen öffentlichkeitswirksam als ein Beitrag der "Großen" zur Rettung der "Kleinen" angepriesen.

Wir haben in unserer Arbeit in den letzten Monaten ganz bewusst darauf verzichtet, Kulturinstitutionen gegeneinander auszuspielen, da wir dies für wenig produktiv und konstruktiv halten. Vielmehr zählt für uns nicht die Größe sondern die Qualität.

Leider müssen wir feststellen, dass die Budgetkürzungen bei den "Großen" nun zu gravierenden (kultur)politischen Entscheidungen auf inhaltlicher und organisatorischer Ebene herhalten, deren Effekte vor allem für die "Kleinen" enorm einschränkende Auswirkungen haben.

Zu diesen Mitnahmeeffekten zählt neben der Diskussion um die zukünftige Ausrichtung der Neuen Galerie die absolut nicht nachvollziehbare Beschneidung des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum in organisatorischer und finanzieller Hinsicht.


Die Vielzahl von Unterstützungserklärungen und offenen Briefen an Sie, welche die großen Verdienste des Instituts unter der umsichtigen Leitung von Herrn Dr. Werner Fenz, die unbürokratische und motivierende Arbeitsweise sowie die wohlwollende Unterstützung von auch unbequemen Themenstellungen und Projekten zu aktueller und zeitgeschichtlicher Gesellschaftspolitik anführen (siehe: http://kioer-in-gefahr.weblog.mur.at/), belegen klar die Nichtnachvollziehbarkeit Ihrer Entscheidung und die große Betroffenheit von KünstlerInnen, Kulturinstitutionen und wissenschaftlichen Einrichtungen.

Wir wollen nicht glauben, dass sich die einschneidenden budgetären und organisatorischen Maßnahmen im Institut für Kunst im öffentlichen Raum nicht an gesetzlich definierte Vorgaben halten, sondern diese einfach übergangen werden könnten (siehe: http://kioer-in-gefahr.weblog.mur.at/archives/1 oder Paragraf 7 und 8 des Steiermärkischen Kultur- und Kunstförderungsgesetzes 2005).

Wir ersuchen Sie daher, Ihre Entscheidung hinsichtlich des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum im Sinne unserer auch als Petition an den steirischen Landtag eingebrachten Forderungen für eine nachhaltige steirische Kulturpolitik nochmals zu überdenken und zu revidieren.

Mit freundlichen Grüßen

der Vorstand der IG Kultur Steiermark

 

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