Mehr Vielfalt in Kunst und Kultur!

Die IG Kultur Österreich nimmt das gleichbleibende Kunst- und Kulturbudget zur Kenntnis und fordert mehr Maßnahmen für das dezentrale, vielfältige Kulturschaffen.

Die IG Kultur Österreich nimmt das gleichbleibende Kunst- und Kulturbudget zur Kenntnis und fordert  mehr Maßnahmen für das dezentrale, vielfältige Kulturschaffen.

Kunst und Kultur sind, und das zeigt auch die aktuelle Entwicklung des Budgets, wichtige Aspekte des öffentlichen Lebens. In diesem Sinne ist es erfreulich, dass die Budgets für Kunst und Kultur auf dem etwa gleichem Niveau der letzten Jahre gehalten werden konnten.

Die bisher veröffentlichten Leitbilder und Wirkungsziele der Kulturpolitik weisen grundsätzlich in die richtige Richtung, etwa dass „die Partizipation und Auseinandersetzung mit Kunst wesentlicher Faktor für hohe Lebensqualität einer Gesellschaft“ sind. Dazu gehört neben einen offenen Kunst- und Kulturbegriff, die Ausbildung einer kritischen Öffentlichkeit und die Möglichkeit der Teilhabe möglichst breiter Bevölkerungsschichten.

Bei genauerer Betrachtung sind jedoch die Strategien zur Umsetzung dieser Ziele, etwa die Verankerung von Genderschwerpunkten, weder ausreichend und der angeführte Erfolg wirklich nachvollziehbar. Die seit sechs Jahren mögliche Mehrjahresförderung sollte weiter entwickelt werden. Evaluierung einzelner Maßnahmen wäre der nächste Schritt: Statt „Sensibilisierungsmassnahme zum Informationsaustausch zwischen Komponistinnen und Veranstalter_innen“ zu veranstalten, damit mehr Frauen programmiert werden, könnte bei Johanna Dohnal nachgelesen werden: „Spezielle Maßnahmen zur Frauenförderung sind unabdingbar. “Oder etwa die begrüßenswerte Fortsetzung des freien Eintritts in Bundesmuseen für Kinder und Jugendliche. Wenn 51,2% der unter 19-jährigen im Jahr 2013 in einem der Bundesmuseen waren, ist dies erfreulich. Aber wie sieht diese Zahl aus, wenn sie nach Bezirken aufgeschlüsselt wird? Und warum eigentlich nur die Bundesmuseen? Auch andere Einrichtungen würden gegen Abgeltung gern den freien Eintritt für Jugendliche ermöglichen.


Gegen diese Arten von Gefälle wird immer noch zu wenig getan, zu wenig in dezentrales Kunst- und Kulturschaffen investiert und an der unangemessenen Budgetverteilung zu wenig geändert.

Die IG Kultur Österreich fordert daher Kulturminister Josef Ostermayer auf, gezielt Maßnahmen zu setzen, die es wirklich allen Bevölkerungsschichten ermöglicht sich aktiv und passiv mit Kunst und Kultur auseinanderzusetzen. Auch eine Erhöhung des Budgets für Kulturinitiativen vergleichbar mit den Erhöhungen des Bundestheaterbudgets  wäre ein Schritt in die richtige Richtung.