Offener Brief von den Mitgliedern des Kulturbeirates vom 22. Juni 2010

neuer stadtrat - neue strategie?
mit einem öffentlichen appell an die politisch verantwortlichen von stadt, land und bund macht der interimistische neo kulturstadtrat Karl-Heinz Herper auf sich aufmerksam:
"das kulturbudget darf auf keinen fall gekürzt werden, sondern muss mindestens gehalten, wenn geht sogar angehoben werden!"

neuer stadtrat - neue strategie?
mit einem öffentlichen appell an die politisch verantwortlichen von stadt, land und bund macht der interimistische neo kulturstadtrat Karl-Heinz Herper auf sich aufmerksam:
"das kulturbudget darf auf keinen fall gekürzt werden, sondern muss mindestens gehalten, wenn geht sogar angehoben werden!" 5,7% anteil am gesamtbudget für kultur, das ist ihm zu wenig. Wenn weiterhin auf kosten von kunst und kultur gespart wird, droht die austrocknung!* - gilt jetzt das prinzip hoffnung, wenn ein blitzstadtrat das, was die kulturschaffenden seit jahren fordern, mit kämpferischen aussagen bestätigt? wird er in der kurzen zeit, für die er im amt sein wird, überhaupt mehr zustande bringen, als entsprechende PR arbeit zu leisten? oder bleibt er der stadtkultur sogar bis zu den nächsten gemeinderatswahlen erhalten?
die ig kultur steiermark schließt sich der forderung des grazer kulturbeirates nach kontinuität und kompetenz für das amt des stadtrates an und erweitert diese um einen aspekt: jenen des engagements!

*Karl-Heinz Herper, statement am 30.6.2010 im ehemaligen landesschülerheim graz

Offener Brief von den Mitgliedern des Kulturbeirates, 22.06.2010

Mit dieser Aussendung nehmen die Mitglieder des Kulturbeirates zum WIEDERHOLTEN MALE die überraschende Absetzung des amtierenden Kulturstadtrates zur Kenntnis und sehen sich in der Phase der Ernennung eines neuen Stadtrates für Kultur veranlasst, grundsätzliche Anmerkungen zu formulieren.

Mit Kulturstadtrat Riedler sind es nun in der Reihe VIER Kulturstadträte – aus der Perspektive der Kulturschaffenden Quereinsteiger: Nagl, Buchmann, Miedl, Riedler -, die jeweils nach knapp zwei Jahren entweder selbst zurückgetreten sind oder gegangen wurden.

Der Kulturbeirat bedauert damit ausdrücklich den Zustand fehlender Kontinuität in der Kulturpolitik, die nicht nur als Abbild der herrschenden Befindlichkeiten in der Politik und Verwaltung, sondern auch als ein unleugbares Zeichen der fehlenden Wertschätzung den Inhalten der Kultur gegenüber erscheint.

Die Folge ist natürlich, dass jede verbindliche, aufbauende, langfristig angelegte, konstruktive Kulturpolitik ad absurdum geführt wird, was ja schon beim Wechsel vor zwei Jahren zu Tage getreten ist.

Dieser damit demonstrierte Mangel an Willen zur Kontinuität und Ernsthaftigkeit durch die Verantwortlichen konterkariert das Engagement und die Motivation der Kulturschaffenden der Stadt Graz.

Daher fordern wir mit aller zu Gebote stehenden Vehemenz:

  • für das Amt des Kulturstadtrates/der Kulturstadträtin eine durch die Vita ausgewiesen qualifizierte Person mit dauerhaftem kulturpolitischen Interesse zu nominieren
  • Eine konstituierende Sitzung mit dem neuen Kulturstadtrat/der neuen Kulturstadträtin und den Mitgliedern des Kulturbeirates, um eine Abstimmung der wechselseitigen Erwartungshaltung zu ermöglichen. Die Mitglieder des Kulturbeirates behalten sich das Recht vor, die weitere Beratungstätigkeit von diesem Gespräch abhängig zu machen.

Andrea Redi, Sprecherin des Kulturbeirates

Die Mitglieder des Kulturbeirates der Stadt Graz:

Anna Badora, Schauspielhaus Graz
Christine Conrad-Eybesfeld, Kulturmanagement
Christine Frisinghelli, Camera Austria
Ursual Gigler-Gausterer, Bühnenwerkstatt
Gernot Hauswirth, MAZ
Mathis Huber, Styriarte
Veronica Kaup Hasler, steirischer herbst
Luise Kloos, Verein next
Margarethe Makovec, Rotor
Gerhard Melzer, Literaturhaus
Peter Pakesch, Universalmuseum Joanneum Kunsthaus Graz
Johannes Rauchenberger, Minoriten
Andrea Redi, ORTLOS architects
Winfrid Ritsch, mur.at
Harald Saiko, Architekt
Alexia Schrempf-Getzinger, FUM
Monika Wogrolly-Domej, Verein Art:Network
Michael Wrentschur, InterAct