Präsentation Fair Pay Manifest
Die Mitglieder der IG Kultur Österreich haben in einem partizipativen Prozess im Zeitraum von nur 9 Wochen ein Fair Pay Manifest erstellt. Das Manifest wird am 29.9.2021 im Rahmen der Generalversammlung der IG Kultur Österreich präsentiert.
Die Mitglieder der IG Kultur Österreich haben in einem partizipativen Prozess im Zeitraum von nur 9 Wochen ein Fair Pay Manifest erstellt.
Vorbereitende Arbeitstreffen in allen Bundesländern und ein für alle zugängliches Dokument hat für eine echte Einbindung der interessierten Kulturschaffenden garantiert. Es ist uns aufgrund des Expert*innenwissens in der Szene in diesem unglaublich kurzem Zeitraum gelungen, Umsetzungsschritte zu definieren und einen Forderungskatalog zu formulieren. Für die Lösung des Kernproblems, dass: nur eine faire Förderpraxis zu fairer Bezahlung führt, haben wir die wesentlichen Voraussetzungen aufgelistet.
Viele Kulturangebote sind ökonomisch nicht in der Marktlogik verankert. Ihr besonderer sozialpolitischer und bildungspolitischer Wert für die Gesellschaft kann ausreichend nur durch Beiträge der öffentlichen Hand finanziert werden. Außerdem hat die Kunst- und Kulturförderung des Staates eine besondere Verantwortung in Bezug auf die Lebens- und Arbeitssituationen im Kulturbereich. Dieser Verantwortung wird sie nicht gerecht.
Die öffentliche Hand hat sich gesetzlich verpflichtet, Kunstproduktion und Kulturvermittlung zu fördern. Sie ist die letzte Institution, die, nach Kalkulation der Einnahmen und sonstiger Zuwendungen, Finanzierungslücken schließen kann. Obwohl sie sich dessen bewusst ist, dass sie mit der Höhe ihrer Förderung die Arbeitsbedingungen festlegt, nötigt sie in vielen Fällen die Fördernehmer*innen durch Minderung der angesuchten Förderhöhe, die Arbeit zu niedrigsten Löhnen bzw. Honoraren oder gar unbezahlt zu erbringen.
Mit dem Manifest rufen wir die Bundesregierung, und im Speziellen das Staatssekretariat für Kunst und Kultur, sowie die Landesregierungen, Stadtregierungen und Gemeindeämter auf, die Verantwortung für die sozial- und arbeitspolitischen Auswirkungen ihrer Förderpolitik zu übernehmen und eine Verbesserung der sozialen und ökonomischen Lage der Kunst- und Kulturarbeiter*innen herbeizuführen.
Das Manifest wurde am 29.9.2021 im Rahmen der Generalversammlung der IG Kultur Österreich präsentiert.
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