Und nochmals vier
In Österreich ist four more years schon zwei Jahre alt. Zeit also für die österreichischen Wahlkampfteams, sich für 2006 neue Inspiration jenseits des Teiches zu holen. "Keep it simple and stupid", hat etwa ÖVP Generalsekretär Lopatka aufgepasst. Komisch – sollte man doch glauben, dass diese Lektion schon längst gelernt wurde.
In Österreich ist four more years schon zwei Jahre alt. Zeit also für die österreichischen Wahlkampfteams, sich für 2006 neue Inspiration jenseits des Teiches zu holen. "Keep it simple and stupid", hat etwa ÖVP Generalsekretär Lopatka aufgepasst. Komisch – sollte man doch glauben, dass diese Lektion schon längst gelernt wurde. Dennoch darf man sich fragen, welche Kernbotschaft Wolfgang Schüssel im nächsten Wahlkampf maschinell wiederholen wird. Denn: "Stay on the message" ist ein weiteres Prinzip, das die ÖVP-Strategen aus dem US-Wahlkampf entlehnten. Aber welche Botschaft könnte das sein? Beseitigung sozialistischer Relikte, vor denen einst Arnold Schwarzenegger in die USA floh? Viel zu lang. Nochmals vier? Schon besser. Oder vielleicht gleich: Österreich? Immer noch zu lang? Wie wärs mit der Abkürzung: -Ich? Naja, das hatten wir schon.
Die VP also in der Findungskrise – einstweilen: Schnitt auf den Herausforderer. Was ist mit Flipflopper Gusenbauer? Wie lässt sich sein wankelmütiges Image in Richtung rostfrei upgraden? Denn wenn schon der marathonlaufende Vietnamveteran Kerry als patrizisch-dekadenter pervers-franzoider Cafe-Latte-Schlappschwanz in die Annalen einging, wie mag es dann erst dem Bonvivant, Champagnertrinker und Spargelfresser Gusi mit seinem kleinen Embonpoint ergehen? Und dann die Geschichte mit Louis Michel und Chirac! French as French can! Das riecht nicht mehr bloß nach Kerry, sondern schon nach Nader, äh, Vernaderer!
Da müssen schon schwere Geschütze ran. Simple Wiederholung reicht nicht. Zum Glück hat Konkurrent Lopatka die Antwort parat. Er wünscht sich Steven Spielberg als Wahlkampfspotregisseur. Eine Chance für Gusenbauer! Denn wenn man an die mögliche Fortsetzung von sagen wir Indiana Jones im österreichischen Wahlkampf denkt, fällt es wie Schuppen von den Augen: Gusenbauer Jones! Oder würden Sie Wolfgang Schüssel Jones ihre Stimme anvertrauen? Hier lauert eine Chance für die verzweifelte Sozialdemokratie. Ist die Rentenreform nicht ähnlich mörderisch wie der Tempel des Todes? Und reimt sich "Indy!" als Aufschrei des gequälten kleinen Mannes nicht perfekt auf "Gusy!"? Ist auch noch wesentlich kürzer als: Völker, hört die Signale!
Aber no risk no fun. Denn was ist, wenn Spielberg sich entschließt, stattdessen ein Sequel der Dino-Oper Jurassic Park zu fabrizieren? Wie lautet dann Gusenbauers Slogan? Klont die Sozialdemokratie, bevor es zu spät ist? Und erinnert Gusenbauers Kinnpartie nicht irgendwie eher an diesen Typen mit dem goldenen Gebiss, der in irgendeinem James Bond verprügelt und geröstet wird?
Filmriss! Übertragungsstörung! Zurück zur ÖVP! Hier ist zwischenzeitlich alles klar. Man vertraut hier auf österreichische Filmgeschichte, ganz simple and stupid. Und daraus erschließt sich auch nahtlos, dass es für den Bundeskanzler im nächsten Wahlkampf nur eine Message geben kann:
I´ll be back.
I´ll be back.
I´ll be back...