INTEGRATIA und das Rätsel der „unrechtmäßigen Integration“
Links sind nur ihre roten Stiefel. INTEGRATIA, die österreichische Integrationssuperheldin, fliegt im Auftrag ihrer Majestät durch alpenländisches Hoheitsgebiet, immer auf der Suche nach integrationsunwilligen Kindern und Jugendlichen, die sie eines Besseren belehren kann.
Links sind nur ihre roten Stiefel. INTEGRATIA, die österreichische Integrationssuperheldin (1), fliegt im Auftrag ihrer Majestät durch alpenländisches Hoheitsgebiet, immer auf der Suche nach integrationsunwilligen Kindern und Jugendlichen, die sie eines Besseren belehren kann. Doch im Fall der eigentlich bestens integrierten Arigona Zogaj war auch die Superheldin am Ende mit ihrem Latein, äh akzentfreiem Deutsch, und konnte ihren blonden Schopf nur noch resigniert in den Sand stecken.
... Dabei hatte doch Arigona alles richtig gemacht ... Brav Deutsch gelernt, immer Grüß (unseren) Gott statt Guten Tag gesagt, Preise gewonnen, sich nützlich gemacht ... Vielleicht aber war sie doch ein wenig zu übereifrig, lautet doch der schlussendliche Bescheid des VfGH, dass sie sich unrechtmäßig, ja u-n-r-e-c-h-t-m-ä-ß-i-g i-n-t-e-g-r-i-e-r-t habe. Na, da hätte sie sich lieber mal Zeit gelassen mit integrieren, sie hätte ja schließlich wissen sollen, dass integrieren in ihrem Fall nicht ok ist. Der rechtmäßige Integrationsprozess beginnt mit einem positiven Aufenthaltsbescheid, denn wer sich wann und wie bei uns integriert, entscheiden immer noch wir.
Anti-Zuwanderungsministerin Fekter hatte ohnehin von Anfang an klar gemacht, dass sie sich nicht erpressen lassen wird. Wieso sich dann nicht den ganzen Papierkram sparen und gleich kurzen Prozess machen: Asylwerber_innen und Migrant_innen werden Euer Hoheit vorgeführt, ein tiefer Blick und wenn’s ein bissal zwickt in deren Herzen, gibt’s einen positiven Bescheid, und wenn dasselbe zu Schotter gefriert, wird’s negativ? Das Ganze ist wenig nachvollziehbar, kann aber mit dem üblichen „Herr(in) im eigenen Land Bleiben“ argumentiert werden, schließlich wollen wir uns aussuchen können, wer wann wie zu uns kommt. So schaut’s aus in Österreich, und da dumpfe Ideen noch immer nicht gestorben sind, fliegen INTEGRATIA und ihr blauer männlicher Superheldenkollege weiterhin vereint in den alpenländischen Sonnenuntergang. Die nächste „mir san mir“-Entscheidung kommt bestimmt.
(1) siehe Integratia