IG Kultur

Bereits zum dritten Mal wurde 2006 der von der IG KULTUR WIEN (IGKW) initiierte INNOVATIONSPREIS (IP) vergeben. Anders als vergleichbare, innerhalb der Szene selbst bzw. von Seiten der entsprechenden IGs entwickelte Modelle wie etwa der KUPF-Innovationstopf (vgl. KR 02/06) oder das TKI Open (vgl. KR 01/06) ist der IP nicht als Projektförderung, sondern als Preis konzipiert.
Der 6te Sinn, ein partizipatives Kulturprojekt organisiert von der IG Kultur Wien, hat ein Experimentierfeld mit hohen Ansprüchen eröffnet: Kulturinitiativen, KünstlerInnen, soziale Initiativen sowie Gewerbetreibende des sechsten Bezirkes sollten in einen Prozess der Auseinandersetzung versetzt werden. Die alte Losung von der „Kultur für alle“ sollte von einer Praxis der „Kultur von allen“ abgelöst und nicht der kleinste gemeinsame Nenner gefunden werden.
Als im Oktober 1999 die FPÖ als zweitstärkste Partei mit einem Stimmenanteil von über 27 Prozent aus den Wahlen zum österreichischen Nationalrat hervorging und im Februar 2000 schließlich von der ÖVP als Koalitionspartnerin in die Regierung geholt wurde, zog dies auch einen neuerlichen Politisierungsschub innerhalb des kulturellen Feldes sowie eine grundsätzliche Neupositionierung der IG Kultur Österreich im Verhältnis zum "gewendeten Staat" nach sich.
Die IG Kultur Österreich hat sich 2003 zum Ziel gesetzt, das Verständnis einer politischen Ausrichtung von kultureller Praxis mehr ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken. Die Überlegung fußt auf der Einsicht, dass die globalen Entwicklungen in der Sozial- und Wirtschaftspolitik auch im kulturellen Feld Verschiebungen in der Positionierung und Organisationsform nach sich ziehen werden.
IG Kultur, Symposium 1995 Die Geschichte der IG Kultur Österreich beginnt im Grunde genommen schon lange vor ihrer Gründung im Juni 1990: Bereits in den frühen 80er Jahren wurden in der Szene autonomer Kulturarbeit erste österreichweite Vernetzungsversuche unternommen.