Kritik

Während der Theaterterminus „Chewing the Scenery“ die Aufmerksamkeit ursprünglich auf das Bühnengeschehen lenkt, verschieben die beiden künstlerischen Arbeiten der Ausstellung wie auch viele der Publikationsbeiträge den Fokus auf das Publikum.
Soeben erschien die DVD-ROM zum Projekt „remapping Mozart. Verborgene Geschichte/n“, das 4 Ausstellungen, Konfigurationen genannt, mit begleitenden Veranstaltungen, Interventionen und Diskussionen umfasste und im Rahmen des Wiener Mozartjahres 2006 realisiert wurde.
Kritische Bemerkungen zu Chantal Mouffes Beitrag Exodus oder Stellungskrieg? in Kulturrisse 01/04. "Wipe away transgression, Set the captives free." Bob Marley – "Exodus"
Wer heutzutage ein Sachbuch zu politischen Fragen zu kaufen versucht, steht unweigerlich dem politischen Unbewussten in Installationsform gegenüber. Auf der einen Seite des Auslagentisches liegen neorevisionistische Hochglanzwerke über Vertriebene und deutsche Kriegsgefangene. Die andere Seite okkupiert hingegen Michael Moore. In bonbonbunten Farben sind die Bestseller des ehemaligen Dokumentaristen aufgereiht - Seite für Seite laue Witze und halbwahre Anschuldigungen gegen die gegenwärtige US-Administration.
Vier Jahre Schwarz-Blau haben nicht nur Spuren in der offiziellen Politik des Landes hinterlassen. Auch die außerparlamentarische Opposition verschiedenster Gruppen und Zusammenhänge hat sich verändert: Von der Euphorie des "Widerstands" zu weitaus weniger spektakulären Aktions- und Kooperationsformen. Anhand der Fortsetzungsgeschichte von gettoattack lassen sich dabei sowohl die Veränderungen in der "objektiven" Lage als auch "subjektive" Lernprozesse von AktivistInnen beobachten und vielleicht sogar Lehren ziehen.
Nein, der 40-jährige Choreograph Bert Gstettner bespielt mit seinem Tanz*hotel nicht im Alleingang die Stadthalle. Nein, das 20-jährige Tanztheater Homunculus (geleitet von Manfred Aichinger und Nikolaus Selimov) performt nicht im Hanappi-Stadion. Helmut Ploebsts Satire (siehe Kulturrisse 04/ 01) ist nicht zur Realität geworden. Oder doch? Jedenfalls hat sie prophetischen Charakter bewiesen.
Oh!, diese vielen Zeilen des Aneinanderreihens von Brutalphrasen, mit denen keine Theorie, keine Praxis und keine Theorie-Praxis etwas anfangen können, die des weiteren nichts zu Kunstproblemen enthalten und keine Einsichten bieten, außer dass dem Herrn Slavoj Zizek am demokratischen Alltag alles schnell so fad wird.
Angetan von der Marchartschen Farbenlehre, die sich als ihre eigene Parodie in der Trivialität ihrer blassgrauen Aussage spiegelt, fragen wir: Was will dieser Text von uns? Er will nicht aussagen. Er will uns rühren. Das tut er.
Weil es wieder lau wird auf den Wiesen, soll auch in dieser Zeitschrift ruhig einmal was über Sportplätze zu lesen sein. Seit langem schon, spätestens aber seit Habermas, bin ich nämlich für Gerechtigkeit - auch im "außermoralischen Sinn". Und so möchte ich jetzt gegen das Verhalten von Nörglern oben auf den Rängen protestieren.