Kärnten

Zitat Brecht Im Sinne der „Kulturarbeit im Kontext zur slowenischen Volksgruppe“ sehe ich mich im „Spiegel der Zeit“ an meinem Ausgangspunkt angekommen, als mir beim Schuleintritt die bis dahin gesprochene Umgangssprache aberkannt, das Slowenisch zur lebenden Fremdund die mir bis dahin fremde deutsche Sprache zur „Ordnungsund Staatssprache“ erklärt wurde. Bereits vor dieser mir damals unverständlichen Neuausrichtung wusste ich so manches über das karge Bergbauernleben, vom Harz der Fichtenäste in den Hosensäcken, vom Händewaschen mit Speckschwarten und die schweißigen Gummistiefel, die brutal ausgetragenen Zerwürfnisse der Erwachsenen in der Küche oder im Gasthaus über das wenige Hab und Gut oder das viele „Nichthab und Nichtgut“ sowie über das Sterben Zuhause oder in der Nachbarschaft mit oder ohne slowenisches Gebet – der Erfrorene übersehen im Graben oder die Andere zu spät entdeckt mit dem Hals im Hanfstrick eingezwängt unter dem körpertragenden Holzbalken.
Container 25 Kärnten Am 12.12.2014 fand in den Räumlichkeiten des Kulturvereins Container25 das Konzert der Crust Punk Formation Franz Strosuk und der Hardcore Gruppe Remedy statt. Veranstaltet von den Anteaters Against Everything, ein junges autonomes Kollektiv, welches in Wolfsberg seit ca. drei Jahren im gesellschaftspolitisch kritischen Kontext Konzerte & Vorträge veranstaltet. Against „Everything“ – das wird auf diversen Flyern gegen „Racism, Sexism, Police Violence, Homophobia, Cat Calling, Lookism usw.“ eingetauscht. In diesen allerorts vorherrschenden Strukturen wird vor allen Dingen das eigene Umfeld unter die Lupe genommen. Die politischen Veranstaltungen in Form von Vorträgen oder Filmabenden zeigen in differenziert aufgearbeiteten Kontexten Schwerpunkte im antifaschistischen Widerstand in Kärnten und klären u.a. in diversen Vortragsabenden über die rechtslastigen ansässigen Burschenschaften und die Geschichte der Kärntner SlowenInnen auf. In der eher konservativen Kärntner Politlandschaft, die teils immer noch von der sogenannten Haider-Ära geprägt ist, ein immens wertvoller Beitrag politischer Kulturarbeit in Österreich.
Was die Förderung freier, intiativer Kulturarbeit betrifft, ist Kärnten/Koroška seit Jahren Schlusslicht in Österreich. Die drastische Kürzung der öffentlichen Mittel und die schwindende Anerkennung für freie, zeitgenössische und initiative Kulturarbeit haben ihre Spuren hinterlassen: Viele Kulturarbeiter:innen waren gezwungen ihr Engagement drastisch zu reduzieren oder sogar gänzlich aufzugeben. Die IG KIKK versteht sich als Sprachrohr freier Kulturarbeit in der Öffentlichkeit und auf politischer Ebene. Mit der Kampagne "Bitte Umtopfen! Prosim!" setzt sie sich für Transparenz, Professionalität und Kommunikation auf Augenhöhe ein und beharrt auf eine angemessene, also deutlich(!) erhöhte Förderung freier Kulturarbeit.
Im Vergleich zu der vorangegangen freiheitlichen Kultur-Verödungs-Planwirtschaft stellt die Transformale dennoch einen nicht zu unterschätzenden Lichtblick dar: Das Engagement freier KIs wurde ausdrücklich gefordert und gefördert, die innerhalb weniger Wochen entwickelten 109 Projekteinreichungen belegen dies (nicht nur für Kärntner Maßstäbe) eindrucksvoll.
Petition an den Kärntner Landtag mit dem Apell, die Marginalisierung der zeitgenössischen Kulturarbeit zu beenden und die durch jahrelange Aushungerung entstandenen Lücken angemessen zu schließen!
Bereits im Vorfeld der Preisverleihung berichteten zwei österreichische Tageszeitungen davon, dass eine Gruppe nominiert sei, die für „Sprengstoff“ sorgen könnte bzw. titelte eine von ihnen: „Kein Menschenrechtspreis für Saualm-Aktivisten“ .
Die Saualm nimmt sich aus wie ein Denkmal im faschistoiden Geiste Jörg Haiders, auf den die Idee zurückgeht, dort für unerwünscht erklärte Menschen „konzentriert unterzubringen“. Er war es bekanntlich auch, der einst mit dem Wahlkampfversprechen antrat, Kärnten „Tschetschenenfrei“ zu machen.
Das Peršman Museum befindet sich seit 1982 auf einem abgelegenen Bergbauernhof in Koprein-Petzen/Koprivna-Podpeca in Kärnten/Koroška nahe der slowenischen Grenze. Es ist das einzige Museum in Kärnten, welches sich dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus widmet.
Die Geschichte des Vereins für die „Heimkehrgedenkstätte Ulrichsberg“ setzt in der österreichischen Nachkriegszeit an. Seit 1959 gilt es auf dem Treffen, die gefallenen Kameraden, denen eine „Heimkehr“ versagt blieb, zu betrauern. Dass sich diese Trauer nicht auf Wehrmachtsangehörige beschränkt, sondern auch die Gefallenen der SS mit einschließt, ist eine Selbstverständlichkeit für die Ulrichsberggemeinschaft.
Die neue Saison des Bewegungsmelders Kultur startet mit den drüben kulturpolitischen Voraussetzungen für Kulturinitiativen in Kärnten / Koroška, gab es ja zum einen massive Erhöhungen des Budgets im Bereich der Brauchtumsförderung und Kürzungen im KI Bereich. Die Kulturarbeiterin des Monats ist Editta Braun, international bekannte Choreographin aus Salzburg und die sputniks on air vermissen das bedingungslose Grundeinkommen.
„HeimatHerbst“, der einfache Name, der kein Nachdenken erfordert, der allerortens und unübersehbar auf Transparenten und Plakatwänden prangt, liefert die Erklärung für das Treiben, das als zweimonatige Tourismuskampagne konzipiert, von seinem Erfinder umso blumiger angepriesen wird.
Neun Jahre BZÖ–Kulturpolitik in Kärnten/Koroška – ein Desaster! Die IG KiKK präsentiert in der Pressekonferenz "Unter der Brücke" die Analyse des Kulturbudgets des Landes Kärnten in den Jahren 1999 - 2005 und fordert als Resümee den Kulturreferenten Dr. Jörg Haider zum Rücktritt auf.