universität

edu-factory ist ein transnationales Netzwerk von AktivistInnen im Bildungsbereich, das 2006 gegründet wurde. In diesem Jahr wurde die gleichnamige Mailinglist gestartet, deren Themen um die neoliberale Transformation der Universitäten und um Formen des Konflikts in der Wissensproduktion angelegt sind.
Insbesondere in den vergangenen Monaten, aber auch schon im Herbst vergangenen Jahres haben Studierende weltweit gegen die aktuellen „Bildungsreformen“ protestiert, gegen die Zurichtung der Lehre und Lernenden auf die Erfordernisse von kapitalistischer Verwertung und neoliberalem Elitismus, oder auch für die Abschaffung von Studiengebühren. Ein heißer Herbst kann folgen.
<p>Writing Central European Art History lautete der Titel eines Seminars, das von der ERSTE Stiftung und der Österreich-Sektion der NGO World University Service (WUS) als Teil des wiederum durch die ERSTE Stiftung initiierten Projekts PATTERNS_Travelling Lecture Set organisiert wurde. Es beinhaltete Vorträge von sieben ProfessorInnen aus dem so genannten Osteuropa (Tschechien, Estland, Ungarn, Polen, Serbien und der Slowakei): Edit András, Jan Bakos, Ljiljana Blagojević,
In den 1990er Jahren verfasste Bill Readings ein Buch mit dem bezeichnenden Titel „The University in Ruins“. Die staatliche Universität ist eine Ruine, die Massenuniversität ist eine Ruine, die Universität als privilegierter Ort der nationalen Kultur ist eine Ruine. Der Begriff der nationalen Kultur selbst stellt eine Ruine dar.
In jenem Winter legte auch die so genannte Dohnanyi-Kommission ihre folgenreichen Empfehlungen vor: Die Strukturreform für Hamburgs Hochschulen 2003-2012, die einen massiven Abbau der Bereiche Architektur, Kunst, Musik und Geistes-, sowie Sozialwissenschaften als Ziel nennt, ist unter engagierter Mitarbeit der Unternehmensberater McKinsey & Company entstanden.
Die Diskussion um Plagiate hat zuletzt auch die österreichischen Universitäten erreicht. In zahlreichen Medienberichten lassen sich die Reaktionen der Hochschulen auf bekannt gewordene Plagiatsfälle mitverfolgen: Da werden Präzedenzfälle geschaffen, Exempel statuiert und alles in allem wird gegenüber den Studierenden hart durchgegriffen.
Studierende, die an der sozialwissenschaftlichen Fakultät in Wien ihre Abschlussarbeit vorlegen, müssen am Prüfungsreferat ihre Unterschrift unter folgende Zeilen setzen: „Ich versichere, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst habe. Ich habe keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt. Ich habe die Arbeit bzw. Teile davon weder im In- noch Ausland einer Beurteilerin / einem Beurteiler zur Begutachtung als Prüfungsarbeit vorgelegt.“
Die Universität ist schon lange keine intellektuelle Insel mehr, die wenigen Freiräume, die durch die Studierendenproteste in den 1970ern erkämpft wurden, unterstehen mittlerweile der ökonomischen Diktatur.