„Die meisten PolizistInnen geben in den Fragebögen zur Vorbereitung auf unseren Lehrgang an, kaum oder nie privaten Kontakt mit ZuwanderInnen zu haben. Kaum ein/e MigrantIn oder ein Flüchtling hat zuvor entspannte, persönliche Begegnungen mit VertreterInnen der Exekutive gehabt.“
Über kurz oder lang sollen alle KünstlerInnen und WissenschafterInnen ohne EU/EWR-Pass Österreich wieder verlassen. Damit diese Maßnahme aus dem Vollen schöpfen kann, gilt sie nicht nur für neue AntragstellerInnen, sondern gleichermaßen auch für alle, die mitunter schon seit Jahren in Österreich leben und arbeiten.
Und wieder hat er mich gefragt, warum es mich nervt, wenn mir jemand sagt: „Wir sind alle Menschen, und deswegen eh alle gleich!“
Ja, ich möchte gerne einmal einen politischen Horrorfilm machen. Die konstante Handlung: Unmerklich, nicht entzifferbar, nicht symbolisierbar.
Während im Wissenschaftsbetrieb der Begriff „Plagiarismus“ durchwegs negativ konnotiert ist und die derzeitige Debatte hauptsächlich darum geht, wie man Plagiate am effektivsten aufdecken und mit welchen Maßnahmen man sie vermeiden bzw. ihnen und ihren HerstellerInnen begegnen kann, gehört Plagiarismus in der bildenden Kunst zu einer langen und vielfältigen Tradition von künstlerischen Aneignungspraktiken.
Einfacher Diebstahl oder das Erschleichen von Dienstleistungen ist im Alltag sehr gebräuchlich und geschieht auf die einfachste Weise: jemand benötigt eine geistige Arbeit (eine Musik, ein Konzept etc.), will sich die Mühe ersparen, dies selbst zu erarbeiten oder eine andere Person entgeltlich damit zu beauftragen und findet „irgendwo“ eine brauchbare Arbeit. Diese wird dann schlicht ohne das Einverständnis der ursprünglichen Schöpfer/innen und ohne Hinweis auf die Quelle verwendet, oftmals auch als die eigene ausgegeben.
Die Diskussion um Plagiate hat zuletzt auch die österreichischen Universitäten erreicht. In zahlreichen Medienberichten lassen sich die Reaktionen der Hochschulen auf bekannt gewordene Plagiatsfälle mitverfolgen: Da werden Präzedenzfälle geschaffen, Exempel statuiert und alles in allem wird gegenüber den Studierenden hart durchgegriffen.
Studierende, die an der sozialwissenschaftlichen Fakultät in Wien ihre Abschlussarbeit vorlegen, müssen am Prüfungsreferat ihre Unterschrift unter folgende Zeilen setzen: „Ich versichere, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst habe. Ich habe keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt. Ich habe die Arbeit bzw. Teile davon weder im In- noch Ausland einer Beurteilerin / einem Beurteiler zur Begutachtung als Prüfungsarbeit vorgelegt.“
Nachahmende Fähigkeiten spielen nicht nur eine entscheidende Rolle in den höheren Gehirnfunktionen, sondern beruhen auf Anlagen, die tief in der biologischen Geschichte des Menschen verwurzelt sind. Menschen haben eine besondere Befähigung, Ähnlichkeiten zu erkennen und wenden die Imitation von Natur und menschlichem Verhalten erfolgreich an.
Während die Sampling-Praxen von HipHop & Co. längst von den Musikindustrien umarmt werden und in der bildenden Kunst mittlerweile eine Strömung namens Appropriation Art kanonisiert wurde, macht sich an den Universitäten hierzulande wie anderswo eine besondere Art von „Räuber und Gendarm“-Spiel breit: Unter Einsatz von Software-Intelligenz wird zur Jagd auf Plagiate und PlagiatorInnen geblasen.